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Chronische Bronchitis: Symptome, Ursachen und Behandlung

Lesedauer: 4 Min.
Frau in grünem Oberteil hustet im Wohnzimmer in ihren Ellbogen.

Eine chronische Bronchitis ist eine Entzündung der Atemwege, die über mehr als drei Monate anhält (in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren) mit Symptomem wie Husten und Auswurf einhergeht.1 Neben hartnäckigen Viren und Bakterien gilt Rauchen als Hauptursache der Erkrankung. Hier erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Möglichkeiten der Behandlung einer chronischen Bronchitis.

1. Ursachen

Wie entsteht eine chronische Bronchitis?

Häufigste Ursache einer chronischen Bronchitis stellt das Rauchen dar. Doch warum? Die Schleimhaut unseres Atemtraktes ist mit vielen kleinen Flimmerhärchen ausgestattet. Sie fangen kleine Schadstoffpartikel sowie Krankheitserreger ab und transportieren diese durch wellenartige Bewegungen – ähnlich wie ein Fließband – Richtung Rachen. Tabakrauch schränkt die Härchen in ihrer Funktion ein, weshalb der Körper auf eine alternative Möglichkeit ausweichen muss, um eindringende Fremdkörper loszuwerden: Wiederkehrende Hustenanfälle sind die Folge, denn der Körper versucht, den festsitzenden Schleim zu lösen.

Zigarettenkonsum kann die Entstehung einer chronischen Bronchitis jedoch noch aus einem anderen Grund begünstigen. Beim Rauchen wird mehr Schleim in den Bronchien gebildet, den der Körper ebenfalls durch das Husten loszuwerden versucht.

Ständige Feinstaubbelastung bei der Arbeit kann zu chronischer Bronchitis führen.

Eine chronische Bronchitis trifft aber auch manchmal Nicht-Raucher, zum Beispiel dann,

  • wenn sie ständig belastenden Gasen und Dämpfen ausgesetzt sind (beispielsweise bei Berufen im Bau oder in der Textilindustrie) oder
  • wenn eine verschleppte Bronchitis, die nicht richtig auskuriert wurde, sich zu einer chronischen Form entwickelt.

Des Weiteren wird ein Zusammenhang mit anderen Atemwegserkrankungen wie einer chronischen Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Asthma bronchiale oder Allergien beobachtet. Auch genetische Komponenten scheinen eine Rolle zu spielen.

Gut zu wissen:

Übrigens entwickeln etwas 20 Prozent aller Betroffenen eine chronisch-obstruktive Bronchitis (kurz COPD).2 Davon sprechen Mediziner, wenn durch das Anschwellen der Schleimhäute eine dauerhafte Verengung (Obstruktion) der Atemwege entsteht. Zusätzlich erschwert zähflüssiger Schleim die Atmung. Im weiteren Verlauf der Erkrankung ist auch eine Schädigung der Lunge nicht ausgeschlossen.

Ursachen einer chronisch-obstruktiven Bronchitis

Eine chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) ist im Regelfall die Folge einer bestehenden chronischen Bronchitis, vor allem wenn die Auslöser – wie Rauchen – nicht behoben wurden. In selteneren Fällen sind eingeatmete Schadstoffe (beispielsweise Schwefeldioxid) Auslöser einer COPD.

Neben einem häufigen Hustenreiz leiden die meisten Betroffenen unter Atemnot. Diese entsteht bereits bei leichter, körperlicher Anstrengung oder sogar in Ruhephasen. Speziell das Ausatmen ist erschwert und wird oft von hörbaren Atemgeräuschen, beispielsweise einem Pfeifen oder Rasseln, begleitet.

2. Beschwerden

Die chronische Bronchitis: Symptome und Anzeichen

Durch folgende Symtpome äußert sich eine chronische Bronchitis:

  • heftiger Husten, vor allem morgens nach dem Aufstehen
  • Auswurf von zähem Sekret, der von vielen Erkrankten als unangenehm wahrgenommen werden

Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit – typische Begleiterscheinungen einer akuten Bronchitis – kommen dagegen eher selten oder nur in abgeschwächter Form vor.

Übrigens: Da sich die Symptome der chronischen Bronchitis sehr schleichend entwickeln, werden sie von vielen Betroffenen oft erst auf eine verschleppte Erkältung zurückgeführt.

3. Ansteckungsgefahr

Ist eine chronische Bronchitis ansteckend?

Anders als eine akute Form ist die chronische Bronchitis nicht ansteckend. Der Grund: Die akute Bronchitis geht meist mit einer Erkältung einher und wird von Viren ausgelöst. Diese können auf andere Menschen übertragen werden. Die chronische Bronchitis dagegen wird in den überwiegenden Fällen durch Rauchen ausgelöst und ist daher nicht ansteckend.

Mehr zur Ansteckung bei Bronchitis

4. Diagnose

Wie wird eine chronische Bronchitis diagnostiziert?

Kommt ein Patient mit ständigem Husten, Auswurf und eventuell Atemnot in die Praxis, wird der Arzt ihn zunächst ausführlich befragen. Gerade wenn der Betroffene viel raucht, ist das für den Mediziner ein erster möglicher Hinweis auf eine dauerhafte Entzündung der Bronchien. Anschließend hört der Mediziner den Brustkorb ab. Für eine chronische Bronchitis sind vor allem brummende sowie teils rasselnde Atemgeräusche typisch.

Es gibt jedoch Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie eine chronische Bronchitis aufweisen. Dazu gehören beispielsweise Asthma oder eine Lungenentzündung. Und auch Medikamente können chronischen Husten, der dem einer Bronchitis ähnelt, auslösen. Zur Abklärung empfehlen sich zusätzliche Untersuchungen.

Ein Röntgenbild der Lunge unterstützt die Diagnose einer chronischen Bronchitis.

Weitere Methoden zur Diagnose der chronischen Bronchitis sind:

  • Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie): Der Patient muss mit maximaler Kraft in ein Gerät pusten, das dabei das Ausatemvolumen misst. Das ermöglicht dem Mediziner, Aussagen über die Leistungsfähigkeit der Atemwege und Lunge zu treffen.
  • Röntgenuntersuchung: Diese kann entzündliche Veränderungen oder Narben offenlegen
  • Blutgasanalyse: Bei einem Lungenemphysem (irreversible Überblähung der Lungenbläschen als Folge einer chronischen Bronchitis) ist der Kohlendioxidanteil im Blut erhöht. Deshalb wird auch die Sauerstoffversorgung im Körper durch eine Blutanalyse überprüft.

Außerdem stehen dem Arzt Verfahren wie eine CT-Untersuchung oder eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) zur Verfügung, um die richtige Diagnose zu stellen.

5. Therapie

Die chronische Bronchitis: Behandlung

Bei der Behandlung einer chronischen Bronchitis und ihrer Symptome ist es zunächst wichtig, die auslösenden Faktoren zu minimieren. Schadstoffe in der Luft – wie zum Beispiel Tabakrauch oder Autoabgase – sollten möglichst gemieden werden. Wichtige Hinweise zur medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapie haben wir Ihnen hier zusammengetragen.

Chronische Bronchitis mit Medikamenten behandeln

Bei einer chronischen Bronchitis sollten Sie regelmäßig einen Arzt aufsuchen. Er kann feststellen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist und entsprechende Medikamente gegen chronische Bronchitis verschreiben. Außerdem überprüft er, ob die angegriffene Schleimhaut der unteren Atemwege zusätzlich von einer akuten Infektion betroffen ist.

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Begleitend kann die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten die Beschwerden lindern. Insbesondere schleimlösende Präparate wie GeloMyrtol® forte unterstützen den Körper beim Abtransport von hartnäckigem Schleim. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich GeloMyrtol® forte auf grünem Rezept verschreiben. Viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile einen Teil der Kosten.

Nicht-medikamentöse Therapie bei einer chronischen Bronchitis

Daneben gibt es noch einiges, was Sie selbst bei einer chronischen Bronchitis tun können, um das Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern:

  • Ausdauersport trainiert nicht nur die Muskeln, sondern auch die Lunge und trägt somit dazu bei, die Atemnot zu reduzieren
  • Ebenso können Atemübungen die Lunge stärken und für mehr Lebensqualität sorgen.
  • Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung wird Betroffenen ans Herz gelegt, da Über- und Untergewicht allgemein einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben.

Ihr Hausarzt informiert Sie über weitere Tipps zur Behandlung der chronischen Bronchitis.

Ist eine chronische Bronchitis heilbar?

Wenn sie nicht obstruktiv ist, ist eine chronische Bronchitis heilbar. Wichtig ist dabei, dass sie frühzeitig erkannt wird und dass man direkt mit der Behandlung beginnt. Gerade ein Rauchstopp und das Vermeiden anderer Auslöser sollten dabei schnell eingeleitet werden, um die Heilungschancen zu wahren.

Chronische Bronchitis: Infekten vorbeugen ist wichtig

Patienten einer chronischen Bronchitis sind bei feuchtem und kühlem Wetter im Winter besonders empfänglich für akute Atemwegsinfektionen. Maßnahmen zur Vorbeugung solcher Infekte sind deshalb sehr wichtig.

Diese Tipps können Ihnen dabei weiterhelfen:

  • Impfungen: Eine Schutzimpfung, zum Beispiel gegen die Grippe, kann Sie vor einer Infektion mit Krankheitserregern schützen.
  • Befeuchtung der Schleimhäute: Da trockene Schleimhäute besonders angreifbar sind, sollten sie feucht gehalten werden. Hilfreich hierfür ist die Inhalation von Wasserdampf. Aber auch ausreichend Flüssigkeitszufuhr dient dazu, die Atemwege vor dem Austrocknen zu schützen.

Nicht nur zur Behandlung einer chronischen Bronchitis, sondern auch zur Vorbeugung einer Infektion ist es außerdem ratsam, eine schadstoffreiche Umgebung zu vermeiden.