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Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) im Überblick

Lesedauer: 6 Min.
Mann mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis wird untersucht

Die COPD zählt zu den weltweit häufigsten Erkrankungen.1 Dabei handelt es sich um eine Lungenerkrankung, bei der die Schleimhäute der Bronchien fortschreitend irreversibel geschädigt werden. Eine chronisch-obstruktive Bronchitis kann demnach nur symptomatisch behandelt werden. Lesen Sie hier alles über COPD, die Symptome und Ursachen und wie Sie mit der Erkrankung umgehen können.

1. Hintergründe

Was ist eine COPD und wofür steht die Abkürzung?

COPD steht für "chronic obstructive pulmonary disease" und bezeichnet die Lungenerkrankung chronisch-obstruktive Bronchitis. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein einheitliches Krankheitsbild, der Begriff umfasst verschiedene Unterformen.

Es lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden:

  1. Häufig ist die Vorstufe der chronisch-obstruktiven Bronchitis eine chronische Bronchitis, also eine langanhaltende und immer wiederkehrende Entzündung der Bronchien, die mit Symptomen wie Husten und Auswurf einhergeht.2 Hierbei kann der produzierte Schleim in den Atemwegen nur noch schlecht abfließen, da die Flimmerhärchen zu stark beeinträchtigt sind. Kommt es nun zu einer Obstruktion, entsteht eine COPD. Die Obstruktion bezeichnet eine permanente Verengung der Bronchien und Bronchiolen (Verzweigungen der Bronchien).
  2. Ebenso kann die Zerstörung des Lungengewebes (Lungenemphysem) für die Entstehung einer COPD verantwortlich sein. Dabei stören Schadstoffe, wie der inhalierte Zigarettenrauch, das Gleichgewicht bestimmter Eiweißstoffe im Lungengewebe. In den geschädigten Lungenbläschen (Alveolen) sammelt sich Luft an, sodass Ärzte von einer Überblähung der Lunge sprechen.

Beide Prozesse können mitunter aber auch zusammen auftreten. Tritt eine schubweise Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs ein, spricht der Mediziner von einer exazerbierten COPD (Exazerbation bedeutet Verschlimmerung). Die Lungenfunktion verschlechtert sich demnach rasch und ein schnelles Handeln ist unabdingbar. Solche Exazerbationen erscheinen meist im Rahmen von Infekten. Denn durch die vorgeschädigten Schleimhäute können sich Viren und Bakterien leicht ansiedeln.

Person in einem grünen Pullover bricht eine Zigarette in der Mitte durch und entscheidet sich für einen gesünderen Lebensstil.

Was sind die Ursachen für eine COPD?

Als häufigste Ursache einer COPD gilt das Rauchen oder Passivrauchen. Gelangt Zigarettenrauch in die Atemwege, gerät die Schleimhaut der Bronchien immer mehr in Mitleidenschaft, sie verdickt und verengt sich schließlich. Durch das Anschwellen der Schleimhaut bekommen Betroffene schlechter Luft als gesunde Menschen. Rauchen ist jedoch nicht die einzige Ursache einer COPD. Ebenso zählen genetische Veranlagungen sowie das Einatmen von Luftschadstoffen oder Stäuben zu den Auslösern. Generell kommen alle Faktoren infrage, welche eine Entzündung in der Lunge bedingen können.

2. Anzeichen

COPD: Symptome und Beschwerden

Wie erkennt man eine COPD? Zu den wichtigsten Symptomen der COPD zählen

  • Atemnot,
  • Husten und
  • Auswurf.

Mediziner sprechen abgeleitet von den Anfangsbuchstaben dieser COPD-Beschwerden auch von einer AHA-Symptomatik. Atemnot tritt zu Beginn nur unter Belastung ein, später ist sie aber auch in Ruhe möglich. Außerdem ist das Atemgeräusch (Pfeifen, Giemen) beim Ausatmen typisch. Insbesondere ein chronischer Husten sollte Betroffene wachsam machen und nicht verharmlost werden – wenden Sie sich mit solchen Symptomen unbedingt an einen Arzt.

Übrigens:
Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder können von der chronisch-obstruktiven Bronchitis betroffen sein. Gerade wenn Kinder erkrankt sind, wird die chronisch verengende Bronchitis umgangssprachlich oftmals auch als spastische Bronchitis bezeichnet. Die Begriffe sind jedoch nicht gleichbedeutend: Bei der spastischen Bronchitis verengen sich die Bronchien aufgrund einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur.

3. COPD-Stadien und Verlauf

COPD-Stadien und Verlauf der chronisch-obstruktiven Bronchitis

Den Schweregrad einer COPD-Erkrankung legt ein Arzt mithilfe der sogenannten GOLD-Stadien fest, GOLD steht für Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease. Dahinter steht eine Kommission, die eine weltweite Vereinheitlichung von Behandlungsrichtlinien der chronisch-obstruktiven Bronchitis festlegt. Es gibt vier verschiedene GOLD-Stadien.
Grundlage für die Einteilung in eines der Stadien liefern die Ergebnisse eines Lungenfunktionstests. Die Funktion der Lunge wird unter anderem mit der Einsekundenkapazität (FEV1) bestimmt. Der Wert gibt an, wie viel Luft innerhalb einer Sekunde mit maximaler Kraft ausgeatmet werden kann.

COPD GOLD 1

Das Stadium GOLD 1 stellt den Anfang eines COPD-Verlaufs dar. Hier weicht die gemessene Einsekundenkapazität des Patienten nur minimal vom Sollwert ab. Chronischer Husten und eine vermehrte Schleimproduktion sind in manchen Fällen bereits ausgeprägt, eine Atemnot ist jedoch noch nicht zu verzeichnen. Aus diesem Grund bemerken viele Betroffene in einem solchen frühen Stadium die Erkrankung der Lunge noch nicht – ein Mediziner wiederum kann diese erkennen.

COPD GOLD 2

Bei starker körperlicher Aktivität bleibt Ihnen kurzzeitig die Luft weg? Dies kann ein Indiz dafür sein, dass sich eine COPD bereits im zweiten Stadium befindet. Die beeinträchtigte Lungenfunkton ist spürbar, nehmen Sie diese ernst und gehen Sie bei Anzeichen unbedingt zum Arzt.

COPD GOLD 3

Im Verlauf einer COPD nehmen die Beeinträchtigungen im Alltag zu und Symptome werden ausgeprägter: Das Stadium GOLD 3 zeichnet sich dadurch aus, dass Patienten unter starken Atembeschwerden bei leichter Belastung wie Treppensteigen leiden. Die FEV1, also die gemessene Lungenfunktion, liegt bereits bei weniger als 50 Prozent des gesunden Wertes.3

COPD GOLD 4

Das COPD Endstadium ist sehr gefährlich: Atemnot tritt auch ohne Belastung in Ruhe auf, sodass eine Sauerstofftherapie oder ähnliches notwendig wird. Patienten des COPD Gold 4 Stadiums weisen eine Einsekundenkapazität von gerade einmal weniger als 30 Prozent vom gesunden Wert auf.4

4. Therapie

COPD Behandlung

Eine chronisch-obstruktive Bronchitis ist zwar unheilbar, trotzdem können Symptome mit den richtigen Maßnahmen gelindert werden, sodass die Lebensqualität von Betroffenen aufrechterhalten bleibt. Außerdem ist eine ärztlich angeleitete Behandlung wichtig, um ein Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern. Als Teil der COPD-Therapie sollten Patienten der Lungenkrankheit unbedingt auf den auslösenden Faktor verzichten oder ihn vermeiden – wie zum Beispiel das Rauchen. Daneben gibt es Arzneimittel und sogenannte Atemtherapien, die Erkrankten weiterhelfen sollen.

(Schleimlösende) Medikamente bei COPD

Die medikamentöse COPD-Therapie richtet sich immer nach dem Ausmaß der Erkrankung und wird stets mit dem behandelnden Arzt abgestimmt. Es kommen vor allem bronchienerweiternde und entzündungshemmende Arzneimittel zum Einsatz, die Sie in der Regel inhalieren müssen.

GeloMyrtol® forte Pack mit Kapsel

Um den Schleim bei einer COPD leichter abzuhusten und die Hustenattacken zu reduzieren, können rezeptfreie schleimlösende Medikamente wie GeloMyrtol® forte unterstützend eingenommen werden. Die Wirkung der pflanzlichen Weichkapseln beruht auf hochwertigen, ätherischen Ölen, die durch ein spezielles Destillationsverfahren gewonnen werden. GeloMyrtol® forte dient unter anderem bei chronischen Atemwegserkrankungen mit Husten, Schnupfen und Druckkopfschmerzen dazu, die Atemwege zu befreien.

Ergänzende Therapie-Maßnahmen bei einer COPD: Atemtherapie und Co.

Weitere Maßnahmen sind sinnvoll, um den Krankheitsverlauf der Lungenerkrankung positiv zu beeinflussen. Betroffene nehmen beispielsweise an Patientenschulungen teil oder steigern durch gezieltes Training die körperliche Belastbarkeit. Spezielle Atemtherapiegeräte wie die sogenannten PEP-Systeme unterstützen Sie dabei, dass sich die Bronchien erweitern und das Abhusten leichter fällt.

Info

Viele Ärzte empfehlen Ihren Patienten in einem frühen COPD-Stadium moderate sportliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Walken oder Radfahren.

Außerdem gibt es Atemübungen und -techniken, welche Ihnen dabei helfen, die Lungenfunktion und Bronchialmuskulatur zu stärken. In unserem Ratgeber finden Sie hierzu Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

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5. gemeinsam motivieren

Leben mit COPD

Wer die Diagnose chronisch-obstruktive Lungenerkrankung bekommt, ist in der Regel zunächst geschockt. Deshalb empfehlen Mediziner, sich einem Angehörigen anzuvertrauen oder Teil einer Selbsthilfegruppe zu werden. Diese bieten nicht nur eine Plattform für Austausch, sondern die Mitglieder unterstützen einander auch. Meist profitieren Betroffene von den Erfahrungen anderer. Darüber hinaus können Sie sich so gegenseitig an Atem- und Hustenübungen erinnern oder zu körperlicher Bewegung motivieren. Bleiben Sie in Gemeinschaft und Sie werden schnell feststellen: Sie sind nicht allein mit Ihren Beschwerden.

FAQs

Typische Symptome einer chronisch-obstruktiven Bronchitis sind Atemnot, Husten und Auswurf. Bei Verdacht sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen!

Bei COPD verringert sich die Lebenserwartung, je nachdem wie stark sich die Einsekundenkapazität (FEV1) verschlechtert. Die Entwicklung der FEV1 ist individuell unterschiedlich. Bleiben Sie am besten an der ärztlich verordneten Therapie dran, um ein rasches Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Die chronisch-obstruktive Bronchitis stellt eine fortschreitende, nicht heilbare Krankheit dar. Der Verlauf kann aber durch den Einsatz von Behandlungsmaßnahmen verlangsamt werden.

Eine chronische Bronchitis und eine COPD sind unterschiedliche Krankheitsbilder. Jedoch kann sich eine chronische Bronchitis zu einer obstruktiven Form, der COPD, weiterentwickeln.