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Bronchitis bei Babys und Kindern

Lesedauer: 4 Min.
Ein junges Mädchen mit roten Haaren und einem grünen Tupfenpullover sitzt auf einem Bett, hält sich den Hals und schaut besorgt, was auf Halsschmerzen oder eine beginnende Bronchitis hindeuten könnte.

Babys und Kleinkinder sind oft von Bronchitis betroffen

Bei Kindern, insbesondere Säuglingen und Kleinkindern, muss sich das Immunsystem erst noch vollständig entwickeln. Das macht die Kleinen vor allem in der kalten Jahreszeit anfälliger für eine Bronchitis. Davon sprechen Mediziner, wenn die Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet, entzündet ist. Babys und Kleinkinder sollten bei einer Bronchitis grundsätzlich einem Kinderarzt vorgestellt werden. Bei ihnen kommt es oft zu einer verengenden Bronchitis, die unbedingt ärztlich behandelt werden muss.

1. Auslöser

Ursachen für Bronchitis bei Babys und Kindern

Unser Immunsystem bildet sich erst mit zunehmendem Alter aus, indem es Erfahrungen mit verschiedenen Krankheitserregern sammelt. Deshalb können Babys und Kleinkinder Viren und Bakterien noch nicht so gut abwehren und fangen sich leichter verschiedene Erkrankungen ein. Spätestens wenn sie den Kindergarten besuchen, sind Atemwegsinfekte keine Seltenheit mehr.

Eine Bronchitis tritt bei Kindern und Babys häufig zusammen mit anderen Infektionskrankheiten wie Erkältungen und seltener auch mit einer Bindehautentzündung auf. Sie wird dabei meist von Viren verursacht. Die Krankheitserreger werden entweder beim Niesen oder Husten über die Luft oder durch direkten Kontakt mit verkeimten Oberflächen übertragen. Gelangen sie dann über die Nase oder den Rachen in die Atemwege, können sie dort Entzündungen auslösen und auch die Bronchien befallen.

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2. Beschwerden

Typische Bronchitis-Symptome bei Kindern

Die Symptome einer akuten Bronchitis beim Kind ähneln denen von Erwachsenen. Typisch sind vor allem:

  • starker Husten
  • Auswurf
  • auffällige Atemgeräusche

Darüber hinaus kann das Baby oder Kleinkind auch leichtes Fieber haben.

Wie lange dauert eine Bronchitis bei Kindern?

Die Symptome der Bronchitis klingen bei Kindern normalerweise nach etwa zwei Wochen wieder von selbst ab, nur der hartnäckige Husten kann sich unter Umständen noch etwas länger hinziehen. Halten die Beschwerden länger an oder kommen sie immer wieder, kann es sich um eine chronische Bronchitis handeln. Spätestens dann sollten Sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen.

3. Sonderformen

Besonderheit: Obstruktive Bronchitis bei Kleinkindern

Da sich bei Babys und Kleinkindern die Atemorgane erst noch vollständig ausbilden müssen, kann eine Bronchitis mit einer gefährlichen Verengung der Atemwege einhergehen. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer obstruktiven oder spastischen Bronchitis, die vor allem bei Kindern bis drei Jahren vorkommt.

Die obstruktive Bronchitis äußert sich, neben den bekannten Symptomen wie Husten und Auswurf, auch durch Atemnot des Kindes. Diese kann sehr stark ausgeprägt sein und bedrohliche Ausmaße annehmen. Atmet das Kind aus, ist das für die Erkrankung typische, pfeifende Geräusch (auch als Giemen bezeichnet) zu hören. Sind die Hustenattacken sehr stark, kann der Druck durch die Muskelanspannung der Bauchmuskulatur auf den Magen so groß werden, dass das Kind erbricht. Bei manchen Kindern, die an einer obstruktiven Bronchitis erkranken, entwickelt sich später Asthma bronchiale.

4. Arztbesuch

Bronchitis bei Kindern oder Babys: Wann zum Arzt?

Treten die Symptome einer Bronchitis bei Säuglingen und Kleinkindern auf, ist ein Besuch beim Kinderarzt empfehlenswert. Der Mediziner kann andere Ursachen ausschließen und eine geeignete Therapie empfehlen. Vor allem wenn das Kind an Atemnot leidet, sollten Eltern unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Mit der richtigen Behandlung kann das Immunsystem des Kindes bei der Bekämpfung der Krankheitserreger unterstützt werden und die Beschwerden bessern sich meist schnell wieder. Zudem wird das Risiko reduziert, dass die Bronchitis verschleppt und chronisch wird oder es zu einer verengenden Bronchitis kommt.

5. Diagnose

So stellt der Arzt bei Kindern und Babys die richtige Diagnose

Beim Verdacht auf Bronchitis wird der Arzt das Baby oder Kind zunächst mit einem Stethoskop abhören. Besonders die typischen Rasselgeräusche beim Atmen sind meist ein Indiz, das für die Atemwegsentzündung spricht. Weiterhin wird häufig eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um eine obstruktive Bronchitis abzugrenzen. Spezialisierte Kinderradiologen und moderne Geräte können heute das Risiko einer Strahlenbelastung relativ geringhalten. Am besten lassen Sie sich vorher von Ihrem Arzt ausführlich über Vor- und Nachteile dieser Untersuchungsmethode informieren.

Schwieriger gestaltet sich hingegen die Diagnose einer chronischen Bronchitis. Es sind verschiedene Untersuchungen, wie ein Allergietest oder eine Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie), notwendig, um die genauen Auslöser herauszufinden.

Baby mit Bronchitis wird von einer Ärztin behandelt.

6. Therapie

Bronchitis: Behandlung bei Kleinkindern

Bei Kleinkindern ist es wichtig, frühzeitig mit der Bronchitis-Behandlung zu beginnen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. In der Regel sollte der Infekt nicht länger als zwei Wochen andauern, sonst kann sich aus einer akuten eine chronische Bronchitis entwickeln. Suchen Sie deshalb schon bei den ersten Symptomen einen Kinderarzt auf.

Medikamentöse Therapie bei Bronchitis

Die Behandlung einer Bronchitis bei Kleinkindern ähnelt der bei Erwachsenen: Je nach Bedarf verschreibt der Kinderarzt schleimlösende und entzündungshemmende Medikamente. Bei der Einnahme sollten Eltern immer darauf aufpassen, die Angaben zu Dosierung und Anwendungsdauer genauestens zu beachten und nur Mittel zu geben, die für das entsprechende Alter zugelassen sind. Bei einer hartnäckigen oder schwerwiegenden Infektion mit Bakterien kann die Gabe von Antibiotika erforderlich sein.

Für Kinder ab sechs Jahren bieten sich als schleimlösendes rezeptfreies Medikament Myrtol® Weichkapseln an, die aufgrund ihrer kleinen Größe leicht geschluckt werden können.

Bei einer obstruktiven Bronchitis werden zusätzliche Medikamente verschrieben, die die Bronchien erweitern sollen. Die Anwendung dieser Arzneimittel (zum Beispiel ß2-Sympathomimetika) erfolgt meist über Inhalation, sodass die Wirkstoffe schnell in die Lunge gelangen und dort wirken.

Bronchitis bei Babys und Kindern mit Hausmittel behandeln

Zudem können Hausmittel dazu beitragen, die Beschwerden der Bronchitis (wie den Husten) bei Kindern zu lindern. Aber Vorsicht: Bei Kleinkindern (bis 3 Jahren) sollten keine ätherischen Öle wie Menthol verwendet werden, da diese Atembeschwerden und Allergien herbeiführen könnten. Besser eignen sich hingegen ein selbstgemachter Zwiebelsud mit Honig oder ein wärmender Quarkwickel auf der Brust.

Gut zu wissen

Zusätzlich zur Behandlung der Bronchitis sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind stets ausreichend trinkt. Die Flüssigkeitszufuhr löst den Schleim und lässt ihn leichter abfließen. Auch von Zigarettenrauch sollten Sie Ihr Kind grundsätzlich fernhalten. Denn dieser belastet die Schleimhäute ebenfalls und verzögert die Genesung.