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Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) bei Kindern

Lesedauer: 3 Min.

Die Nebenhöhlen sind bei Kindern noch nicht vollentwickelt, trotzdem können sogar schon Kleinkinder an einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) erkranken. Für Eltern ist es häufig schwierig zu erkennen, ob das Kind lediglich mit einer Erkältung kämpft oder von einer Nasennebenhöhlenentzündung betroffen ist. Wir klären Sie über die wichtigsten Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Sinusitis bei Kindern auf.

1. Frage des Alters

Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern und Kleinkindern

Kinder – insbesondere Babys und Kleinkinder – sind nicht sehr häufig von einer Nasennebenhöhlenentzündung betroffen. Das liegt an der körperlichen Entwicklung des Kindes: Bis auf die Siebbeinzellen sind die Nasennebenhöhlen bei der Geburt noch nicht vollständig ausgeprägt und können sich demnach auch nicht entzünden. Daraus ergibt sich folgende zeitliche Einteilung, welche Art der Sinusitis ab welchem Alter möglich ist:

Eine Siebbeinzellenentzündung kann Kinder ab dem Säuglingsalter betreffen. Eine Kieferhöhlenentzündung ist bei Kindern ungefähr ab dem fünften, manchmal auch erst ab dem siebten Lebensjahr möglich. Eine Keilbeinhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündung tritt meist erst bei Schulkindern auf.1 Dabei handelt es sich jedoch nur um ungefähre Werte, da die Entwicklung von Kind zu Kind unterschiedlich verlaufen kann.

Ein Kind trinkt während einer Nasennebenhöhlenentzündung einen Tee.

2. Hintergründe

Ursachen einer Sinusitis bei Kindern

Zu einer Sinusitis bei Kindern kommt es meist durch eine Erkältung (grippaler Infekt). Ein Schnupfen verstopft durch den Schleim die Öffnungen der Nasennebenhöhlen, sodass der Abtransport des Nasensekrets und die Belüftung der Nebenhöhlen gestört ist. Es entsteht ein optimaler Lebensraum für Krankheitserreger: Viren siedeln sich auf der Schleimhaut an, vermehren sich und rufen eine Nasennebenhöhlenentzündung hervor. Kinder sind anfällig für diese Art von Infektion, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Aus diesem Grund ist eine zeitnahe Behandlung der ersten Erkältungssymptome im Kindesalter sehr wichtig.

3. Feststellen

Wie erkennen Eltern eine Sinusitis bei ihren Kindern?

Je kleiner die Schützlinge sind, desto schwieriger fällt es Eltern, eine Sinusitis richtig zu erkennen. Denn gerade Kleinkindern gelingt es oftmals nicht, ihre Beschwerden genau zu beschreiben. Typische Anzeichen ähneln denen bei Erwachsenen:

  • Fieber oder erhöhte Temperatur
  • Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl
  • verstopfte Nase, meist in Kombination mit einem Schnupfen und Nasenausfluss
  • Kopfschmerzen, besonders beim Bücken oder Vornüberbeugen
  • Schmerzen im Gesicht, die sich bei Druck von außen auf die betreffende Stelle verstärken
  • eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn, daher oft auch Appetitlosigkeit

Häufig fallen den Eltern nur allgemeine Symptome wie Schnupfen, Fieber und Abgeschlagenheit des Kindes auf. Wie bei Erwachsenen kann die Nasennebenhöhlenentzündung auch bei Kindern und Kleinkindern zeitgleich mit anderen Infekten auftreten und wird aus diesem Grund leicht übersehen.

4. Arzt aufsuchen

Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern: Wann zum Arzt?

Suchen Sie mit ihrem erkrankten Kind unbedingt einen Arzt auf, wenn

  • das Fieber über 39 Grad Celsius steigt oder
  • eine schleimige Sekretspur an der Rachenwand erkennbar wird.

Gerade bei Kindern ist das Risiko für Komplikationen erhöht und die Entzündung kann beispielsweise auf die Augenhöhlen oder Ohren übergreifen. Nehmen Sie aus diesem Grund die Behandlung Ihres Kindes keinesfalls zu lange selbst in die Hand, vor allem, wenn sich die Symptome der Sinusitis nicht schnell bessern.

Gut zu wissen: Frauen in der Stillzeit, die an einer Nasennebenhöhlenentzündung leiden, sollten zum Schutz des Neugeborenen mit einem Arzt sprechen. Er kann darüber informieren, welche Behandlungen der Nasennebenhöhlenentzündung ohne Gefahr für das Baby angewendet werden können.

5. Behandlung

Sinusitis bei Kindern – welche Medikamente können helfen?

Die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern ist stark abhängig vom Alter. Das Ziel der Therapie ist es, das angestaute, festsitzende Sekret zu lösen und beim Abfließen zu unterstützen. Dadurch werden die Erreger meist mit ausgespült und die Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederhergestellt. Schleimlösende Präparate haben sich bei einer Nasennebenhöhlenentzündung bewährt. Sie sind in der richtigen Dosierung auch für Kinder gut verträglich und zur Behandlung einer Sinusitis geeignet. Ein Arzt kann Ihnen bei der Auswahl des Mittels und der Dosierung weiterhelfen.

Gut zu wissen

Kindern sollte kein Schmerzmittel gegeben werden, das als Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthält. Im Zusammenhang mit Infekten können ihnen sonst gefährliche Leber- und Gehirnschäden (sogenanntes Reye-Syndrom) drohen.

6. Weitere Mittel

Tipps zur Behandlung mit Hausmitteln

Da sich eine Nasennebenhöhlenentzündung bei Kleinkindern meist infolge einer Erkältung mit Schnupfen entwickelt, können hierbei einfache Hausmittel Linderung verschaffen. Eine kleine Übersicht:

Ein Kind trinkt Tee, um seine Nasennebenhöhlenentzündung zu lindern.

Reichlich Trinken

Reichlich Trinken trägt dazu bei, festsitzenden Schleim zu verflüssigen. Geeignet sind Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Saftschorlen. Besonders Holunderblütentee soll gegen eine Erkältung helfen und den Abfluss von Sekret fördern. Viele Kinder wollen jedoch nichts trinken, wenn sie krank sind und sich unwohl fühlen. In diesem Fall können farbenfrohe Fruchtschorlen, die mit einem Schirmchen oder Fruchtstückchen am Glas-Rand verziert sind, den Nachwuchs zum Trinken animieren. Bunte Strohhalme sind bei Kindern ebenfalls beliebt und haben oft den gleichen Effekt.

Eine Rotlichtlampe steht in einem gemütlichen Raum aktiviert auf einem Holztisch neben einer Sansevieria-Pflanze.

Rotlicht

Bestrahlung mit Rotlicht wird von vielen als wohltuend empfunden. Rotlichtlampen strahlen eine angenehme Wärme aus, welche die Durchblutung anregt und die Entzündung eindämmen kann. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Kind dabei die Augen geschlossen hält. Drei Rotlicht-Bestrahlungen am Tag für jeweils zehn Minuten sind in Ordnung, die Lampe sollte dabei circa 50 Zentimeter vom Gesicht entfernt sein. Allerdings sollte die Verwendung einer Wärmelampe nur unter ständiger Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen, da die Gefahr von Verbrennungen und Verletzungen für das Kind sonst zu hoch ist.

Junge in grünem Pullover liegt erschöpft auf einem Sofa unter einer kuscheligen Decke.

Kopf erhöht legen

Den Kopf erhöht legen erweist sich ebenfalls als hilfreich, denn dann fließt das Sekret leichter ab. In der Regel lässt dadurch auch der Druckschmerz etwas nach. Den Kopf höher zu lagern gelingt ganz einfach mit einem oder zwei zusätzlichen Kissen – gerne mit kindgerecht bunten Bezügen. Damit Ihr Kind auch wirklich liegen bleibt und sich erholen kann, ist es zudem hilfreich, ihm ein Hörspiel anzustellen oder etwas Spannendes vorzulesen.

Tipps zur Einnahme von GeloMyrtol® forte.

Dampfbäder

Bei etwas älteren Kindern wirken Dampfbäder beispielsweise mit Kamille oft lindernd, denn sie befeuchten die Schleimhäute und verflüssigen dadurch zähes Sekret. Zusätzlich fördern sie – ähnlich wie Rotlicht – durch die Wärme die Durchblutung, was sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken kann.