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Nasennebenhöhlen

Mann mittleren Alters mit grünem Schal sitzt im Fahrersitz eines Autos und hält seine Hände an sein Gesicht, was auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hindeutet.

Jeder Mensch besitzt vier verschiedene Nasennebenhöhlen, die paarig oder einzeln im Schädel um die Nase herum angeordnet sind. Diese luftgefüllten Hohlräume im Schädelknochen sind mit der Nasenhaupthöhle durch kleine Öffnungen (Ostien) verbunden, damit das dort gebildete Sekret weiter in die Nase laufen und anschließend ausgeschneuzt werden kann.


Zu den Nasennebenhöhlen zählen die Kieferhöhlen (Sinus maxillaris), die Stirnhöhlen (Sinus frontalis), die Siebbeinzellen (Sinus ethmoidalis) und die Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidalis).

  • Die beiden Kieferhöhlen befinden sich, wie der Name bereits verrät, im Oberkiefer. Sie zählen zu den größten Nasennebenhöhlen und füllen den Oberkieferknochen fast vollständig aus. Die Oberkieferbackenzähne sind nur durch eine dünne Knochenwand von den Kieferhöhlen getrennt. Gelangen Erkältungserreger bspw. durch einen Schnupfen in die Kieferhöhlen, kann es zu einer Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris) kommen.
  • Die Stirnhöhle, die sich erst nach der Geburt bildet, liegt über den Augenhöhlen und der Nasenhaupthöhle. Entzündet sich diese Nasennebenhöhle im Rahmen einer Sinusitis sehr stark, kann sich die Entzündungsreaktion aufgrund ihrer Lage auf die Augenhöhle ausweiten (Orbitalphlegmone) oder die Stirnhöhle befallen (Stirnhöhlenentzündung).
  • Die Keilbeinhöhlen im Schädelinneren zählen zwar zu den kleineren Nasennebenhöhlen, dafür sind sie recht robust und nur selten von Infektionen betroffen. Ihre Hinterwände sind sehr dick, nach unten hin grenzen sie an die Rachenwand. Einzig ihre knöchernen Dächer können als Schwachstelle bezeichnet werden. Diese stehen in direkter Nachbarschaft zur Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die wichtige Hormone freigibt. Eine Keilbeinhöhlenentzündung kann auch auf die Hypophyse übergreifen.
  • Die Anzahl der Siebbeinzellen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich: Manche besitzen acht Siebbeinzellen, andere zehn. Diese Art der Nasennebenhöhlen kann man sich wie erbsengroße Kapseln vorstellen, die unten von den Keilbeinhöhlen und oben von der Schädelbasis begrenzt werden. Auch sie liegen, ähnlich wie die Keilbeinhöhlen weiter innen im Schädelknochen. Die Siebbeinzellen entzünden sich vergleichsweise selten.

Die Aufgaben der Nasennebenhöhlen

Die Aufgaben der Nasennebenhöhlen sind bis dato noch nicht vollständig geklärt. Man vermutet aber, dass sie den schweren Schädel leichter machen und als Resonanzraum beim Sprechen dienen.

Eine besondere Aufgabe hat die Schleimhaut, welche die Nasennebenhöhlen und die Nasenhaupthöhle vollständig auskleidet. Ihr haften sehr viele feine Härchen (Flimmerhärchen) an. Diese können sich wie Gräser im Wind wellenförmig bewegen und das Sekret, das zur Reinigung der Schleimhaut produziert wird, in Richtung Rachen befördern. Bleiben Erreger, Schmutz oder Staub an dem Schleim haften, werden sie nach Ankunft im Rachen abgehustet oder heruntergeschluckt.

Die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen hat daneben noch eine weitere Funktion: Sie gibt Wärme und Feuchtigkeit an die vorbeiströmende Atemluft ab. So wird diese auf Ihre Ankunft in der Lunge vorbereitet. Dies ist wichtig, da zu kalte Luft die Bronchien veranlassen würde, sich zu verkrampfen. Ist die Luft zu trocken, entzieht sie wiederum der Lungenschleimhaut Feuchtigkeit, was sie anfälliger für Krankheitserreger macht.

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