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Allergie oder Erkältung?
Der Schnupfen im Frühjahr

Lesedauer: 4 Min.
Mann in grünem Pullover sitzt auf einer Gartenbank und putzt sich die Nase mit einem Taschentuch.

Wenn die Nase läuft, ist nicht immer klar, ob es sich um eine Erkältung oder einen Heuschnupfen handelt. Informieren Sie sich hier, wie Sie einen grippalen Infekt und eine allergische Reaktion auseinanderhalten können

1. saisonabhängige allergie? 

Jahreszeiten: Saison für Allergien und Erkältungen

Ein erkältungsbedingter Schnupfen kann sich zu jeder Jahreszeit entwickeln, oft haben wir aber damit besonders in den kalten Wintertagen zu kämpfen. Grund hierfür stellt nicht die Temperatur, sondern das geschwächte Immunsystem dar. Bei einem allergischen Schnupfen oder Husten ist das anders: Gerade wenn im Frühjahr die Nase läuft, gilt eine Allergie gegen bestimmte Pflanzenpollen als sehr wahrscheinlich. Die Symptome lassen dann im Zusammenhang mit regnerischem Wetter nach – denn der Regen spült die Pollen aus der Luft.

Es gibt neben einer solchen saisonabhängigen Allergie allerdings auch ganzjährige Formen. Hierzu gehören zum Beispiel eine Überempfindlichkeit auf Tierhaare oder Hausstaubmilben. In seltenen Fällen tritt Schnupfen auch als allergische Reaktion gegenüber Lebensmitteln auf. Interessant: Heuschnupfen-Geplagte reagieren häufig gleichzeitig auf Nahrungsmittel (Kreuzallergie). Jeder zweite Pollenallergiker beispielsweise hat Probleme mit Stein- und Kernobst.1 Die Jahreszeit steht demnach hier eher im Hintergrund.

Gut zu wissen

Wie entsteht ein allergischer Schnupfen?
Bei einem allergischen Schnupfen reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe der Umwelt (Allergene). Gelangen diese beim Einatmen auf die Schleimhäute in der Nase, lösen sie bei Betroffenen eine allergische Reaktion aus: Die Schleimhäute schwellen an und produzieren vermehrt Sekret.

2. Beginn & Verlauf  

Beginn und Dauer von erkältungsbedingter und allergischer Rhinitis

Bei der Frage, ob Schnupfen oder Husten auf eine Erkältung oder Allergie zurückzuführen ist, spielt der Krankheitsverlauf eine wichtige Rolle:

  • erkältungsbedingter Schnupfen: Ein grippaler Infekt kündigt sich in der Regel mit leichten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder einem Kratzen im Hals an. Zunächst spüren Erkrankte ein Kitzeln und Brennen in der Nase, Schnupfen kommt hinzu und ist meist nach gut einer Woche wieder überstanden.2 Breitet sich der Infekt in die unteren Atemwege aus, entsteht unter Umständen ein unangenehmer Reizhusten.
  • allergischer Schnupfen: Dieser beginnt meist sehr stark und plötzlich ohne Vorwarnung. Eine Allergie kann zu langanhaltendem Schnupfen führen, in manchen Fällen entwickelt sich eine chronische Form. Je nach Allergen ist es außerdem möglich, dass Husten einsetzt.

Da eine Erkältung in den meisten Fällen nach zehn Tagen überstanden ist, sollten Sie bei länger anhaltendem Schnupfen die Ursache von Ihrem Hausarzt abklären lassen.3 Dieser kann Ihnen eine Diagnose geben und unter Umständen auch feststellen, ob sich eine Infektion zu einer allergischen Reaktion hinzugesellt hat – also eine Allergie und Erkältung gleichzeitig auftreten.

Wann zum Arzt?

Mann putzt sich die Nase, die aufgrund einer Erkältung oder Allergie läuft.

3. Tageszeit & Ort

Abhängigkeit der Allergie oder Erkältung von Tageszeit und Ort

Im Rahmen einer Erkältung besteht kein direkter Zusammenhang zwischen dem Aufenthaltsort oder der Uhrzeit und dem Stärkegrad des Schnupfens. Heuschnupfen intensiviert sich jedoch je nach Ort und Tageszeit. Warum ist das so?

  • in geschlossenen Räumen: Eine Hausstauballergie raubt einem den Schlaf in der Nacht oder führt zu schweren Beschwerden morgens, da Betroffene während der Bettruhe am meisten den Allergenen ausgesetzt sind.
  • im Freien: In der Nähe von bestimmten Sträuchern, Wiesen, Feldern oder Bäumen sind die Symptome einer Pollenallergie sehr stark ausgeprägt.

Gut zu wissen: Pollen können auch über die Kleidung ins Haus gebracht werden oder durch das geöffnete Fenster fliegen.

4. Aussehen

Farbe und Konsistenz des Schnupfensekrets

So erkennen Sie den Unterschied zwischen Allergie und Erkältung anhand des Sekrets:
Beim allergischen Schnupfen schwillt die Nasenschleimhaut an. Infolge dessen läuft vermehrt

  • dünnflüssiges,
  • klares und
  • wässriges Sekret aus der Nase.

Die Nasenschleimhaut kann im weiteren Verlauf austrocknen und sich bläulich oder hochrot verfärben. Nach einer Infektion mit Erkältungsviren entwickelt sich die Beschaffenheit des Sekrets folgendermaßen:

  1. Anfangs ist der Nasenschleim wässrig.
  2. Die Nase verstopft jedoch immer mehr, sodass das Sekret eher dickflüssig und zäh wird.
  3. Außerdem färbt es sich nach ein paar Tagen gelb- oder auch grünlich – was jedoch nicht auf eine bakterielle Zusatzinfektion hinweisen muss!

Sie leiden unter Schnupfen und die Nasennebenhöhlen sind gleichzeitig entzündet? Sinusitis-Geplagte finden hier mehr Informationen rund um den Schnupfen:

Mann mittleren Alters in einem dunkelgrünen Hemd niest in ein Taschentuch vor einem Laptop auf einem Schreibtisch.
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5. Merkmale unterscheiden

Erkältung oder Heuschnupfen? Abgrenzung anhand der Symptome

Eine Allergie geht nicht nur mit einer laufenden Nase einher. Diese weiteren Symptome sind je nach Reaktion zu beobachten:

  • Niesattacken oder Niesreiz
  • Husten
  • Juckreiz
  • tränende Augen (allergische Bindehautentzündung)
  • Hautprobleme (wie Rötungen, Ausschlag oder Pusteln)

Im Rahmen eines grippalen Infektes gesellen sich zum Schnupfen für gewöhnlich auch weitere charakteristische Beschwerden hinzu. Dazu gehören unter anderem:

  • Halsschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Husten
  • erhöhte Temperatur

Beachten Sie: Selten können auch Allergiker unter diesen Symptomen leiden – in jedem Fall ist eine ärztliche Abklärung notwendig!

Allergiehäufung innerhalb der Familie

Ein wichtiges Indiz für eine Allergie stellt der Arzt im Rahmen des Anamnesegesprächs fest. Hier fragt er in der Regel den Patienten, ob Allergiehäufungen innerhalb der Familie bekannt sind. Denn wenn bereits ein Mitglied von einer Allergie geplagt wird, kann eine vererbbare Anfälligkeit vorliegen. Für Kinder, deren Eltern Allergiker sind, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, auch davon betroffen zu sein (familiäre Disposition).4

6. Medikamentöse Behandlung

Einnahme von Medikamenten bei einer Allergie oder Erkältung

Ob eine Allergie oder ein erkältungsbedingter Schnupfen vorliegt, hat wesentlichen Einfluss auf die Behandlung. Wer den Verdacht hat, an einer Allergie zu leiden, sollte zunächst einen Arzt aufsuchen. Er stellt mithilfe eines Allergie-Tests fest, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt und auf welche Allergene der Betroffene genau reagiert. Zur Allergie-Behandlung stehen unter anderem Antihistaminika zur Verfügung, welche die Symptome der allergischen Reaktion mildern können.

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Deuten die Symptome eher auf eine Erkältung hin, sollten sich Erkrankte vor allem schonen und dem Körper die nötige Ruhe gönnen, um wieder auf die Beine zu kommen. Zusätzlich sind bei einer Erkältung mit Husten und Schnupfen schleimlösende Mittel wirksam: Der pflanzliche Schleimlöser GeloMyrtol® forte trägt unter anderem dazu bei, festsitzendes Sekret in den Atemwegen zu verflüssigen und die Entzündung der Schleimhäute zu reduzieren.

FAQ

Anhand der Symptome und dem Zeitraum des Auftretens können Sie Hinweise sammeln, ob es sich um eine erkältungsbedingte oder allergische Reaktion handelt. Sicher diagnostizieren kann es jedoch nur der Arzt.

Allergischer Schnupfen und Heuschnupfen sind nicht infektiös und deshalb nicht ansteckend.

Weder die Konsistenz noch die Farbe des Schleims geben einen eindeutigen Hinweis darauf, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handelt.5 Die Verfärbung kommt unter anderem durch die Bestandteile der Immunabwehr zustande.

Unter Allergenen verstehen Mediziner Substanzen, die bei manchen Personen fälschlicherweise vom Immunsystem als Gefahr erkannt und deshalb durch körpereigene Abwehrsysteme bekämpft werden. Hierzu gehören zum Beispiel Pollen, Schimmelsporen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Milcheiweiß.